Dusel muss man haben: Als ich die Rollade herablassen will, sitzt außen am Fenster ein Falter. Ich habe ihn versucht zu fotografieren. Er setzte sich aber unter die Terrassendecke, etwas zu weit fürs Macro. Bis ich dann die Belichtung richtig eingestellt hatte, blieb er sitzen und erlaubte mir zwei Fotos. Die App auf waarneming.nl sagt: Larentia clavaria – Malvenblattspanner. Soweit ok. Aber dieser Falter steht auf der Roten Liste von BaWue als “vom Aussterben bedroht”. Als ich noch weitere Fotos schießen wollte, war er trotz Regens wieder verschwunden. 27. September 2019
Larentia clavariaFlugzeitDie Funde im Schwarzwald für L. clavaria: 2009 und früher in Todtnau durch J. Asal und 2014 durch K. Seckinger in St. Blasien. sonst vor 2000. (Ausschnitt von Insectis Online vom 2.10.2019) Außerhalb der Karte finden sich in BaWue keine aktuellen Funde.
Sigi Kognitzki und ich haben am 09.09.2014 eine Fototour durch das entstehende NSG Wolfmoos gemacht. Wir haben einige Heuschrecken fotografiert und ziemlich riesige Spinnen. Schmetterlinge traten fast nicht auf: Ein Bläuling, aber der ließ sich nicht in Fotografiernähe nieder. „Im Wolfmoos“ weiterlesen
Als ich Holz in Ofen gelegt und das Feuer angemacht hatte, schossen wenigstens fünf Tausendfüßler aus dem Holz, um sich zu retten. Einen von ihnen konnte ich fotografieren.
Es ist womöglich kein Gemeiner Steinläufer, der hat kürzere Füße und ist außer zwischendurch gelb gefärbt. Wer einen Tipp hat, bitte melden.
Das Tier ist etwa 5 cm lang. Ich weiß nicht, wo vorne, wo hinten ist
Aktuell gibt es bei den Schmetterlingen viele Kleine Feuerfalter, genauso viele Kleine Kohlweißlinge, ab und zu mal einen Kleinen Fuchs oder einen Admiral, wenn es besonders gut geht, einen Bläuling. Das wars aber auch schon.
Dafür sind die Heuschrecken überall present: Abends hört man aus jedem dritten Baum oder Gestrüpp die Zwitscherschrecke mit ihren lauten und andauernden Zirpen. Die leiseren Laute von Grashüpfer, vor allem Nachtigal-Grashüpfern, sind im gesamten Urseetal zu hören, dazu die Rote Keulenschrecke, die sehr ähnlich klingt, aber sich durch ihre weißen Fühlerspitzen von den Nachtigal-Grashüpfern gut unterscheiden läßt. Leise zirpen auch die Gemeinen Grashüpfer, da muss man schon sehr genau hinhören, um ein Tier zu finden. Die Bildersammlung umfasst auch noch die Große und Kleine Goldschrecke, sowie Roesels Beißschrecke mit dem hell-umrandeten Halsschild und den Warzenbeißer. Diesen wiederum kann man gut an seinem Gesang erkennen: Erst macht es nur einmal “Zick”, dann aber werden es immer häufigere “Zick”s. Dafür werden die Flügel aneinandergerieben. Die Kurzfühlerschrecken wie Gemeine oder Nachtigall-Grashüpfer reiben die Hinterbeine an den Flügeln, um ihre Gesänge zu erzeugen!
Nachtigall-Grashüpfer (Chorthippus biguttulus) sind äußerlich nicht von dem Braunen Grashüpfer (Ch. brunneus) und vom Verkannten Grashüpfer (Ch. mollis) zu unterscheiden. Am Gesang allerdings kann man sie gut unterscheiden. Außerdem liegen für Ch. mollis in unserer Gegend keine Belege vor. Und der Ch.brunneus-Gesang unterscheidet sich deutlich von dem von Ch.biguttulus. Daher kann man aktuell nur Ch.biguttulus im Urseetal nachweisen.
Der Mittelberg mit der Julius-Schmidt-Hütte ist zur Zeit ein Platz, an dem sich die verschiedenen Heuschrecken tummeln. Dort zirpen auch die Zwitscherschrecken nicht so laut, dass sie alle anderen Gesänge übertönen.
Warzenbeißer (Decticus verrucivorus) 2011-09-28
Bei der Arten-Bestimmung hilfreich sind österreichische Freunde im Orthopthera.at-Forum. Ihnen sei ganz herzlich gedankt, dass sie den Blick bis in den Hochschwarzwald streifen lassen. Das aufschlussreiche Buch von Detzel “Heuschrecken in Baden-Württemberg” ist leider aktuell nicht verfügbar. CDs mit den Gesängen gibt es neu aufgelegt zum ebenfalls vergriffenen Führer von Bellmann “Heuschrecken: beobachten – bestimmen” von 1985; sowie zu einem Führer mit Heuschrecken aus der Schweiz. Auf der Seite Natur in NRW kann man sich einzelne Gesänge anhören. Viel Erfolg bei Lauschen und Suchen!
(Abends noch im Haus der Natur (Feldberg) das Detzel-Buch gefunden. Da werde ich mal die Verbreitungskarten durchstöbern, um herauszufinden, womit im Urseetal überhaupt zu rechnen ist.)
Manfred G. Haderer hat heute einen Artikel in der Badischen Zeitung über das Urseetal veröffentlich, der vor allem drei Punkte berührt: Neueste Entwicklungen im Urseetal, Artenvielfalt bei Insekten, vor allem bei Schmetterlingen, und zuletzt Pflege einer geeigneten, natürlichen Umgebung für den Erhalt der bedrohten Schmetterlingsarten. Wir begrüßen alle Leser, die über den Bericht den Weg auf diese Webseite finden!