Endlich: Issoria lathonia – Kleiner Perlmutterfalter im Urseetal

Die Hoffnung, diesen Falter im Urseetal zu sehen, war schon auf fast Null gesunken. Nach 15 Jahren Tagfalterbeobachten konnte er heute endlich gesichtet werden.

 

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Issoria lathonia – Kleiner Perlmutterfalter
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Issoria lathonia – Kleiner Perlmutterfalter

Der Kleine Perlmutterfalter steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Im Urseetal war er bisher unbekannt. In Feldberg und im Osten von Lenzkirch wurde er zuletzt vor fast 20 Jahren und mehr gesichtet. Durch die vielen kleinen Punkt ist er allein von der Oberseite eindeutig zu identifizieren. Die Unterseite mit ihren großem Perlmutt-Flecken konnte heute leider nicht fotografiert werden.

Es ist der 70. Tagfalter im Urseetal.

Ancylolomia Tentaculella im Schwarzwald 2. beobachtete Generation

Vor einem Jahr im August habe ich zweimal diese Art nur fotografiert, die bisher in Baden-Württemberg nicht vorgekommen ist.  In diesem Jahr ist er am 27./8. Juli schon am Netz. Diesmal wird der Falter untersucht und seine Identität zweifelsfrei bestimmt werden.
Ich habe den Falter jetzt an drei Stellen im Urseetal fotografiert. Eine weitere Generation muss leider ein Jahr warten. Nahrung sollte er genug haben, denn die Raupe lebt von Gräsern

Nachweis von Eupithecia pyreneata

Bei dem Gelben Fingerhut habe ich schon vor mehreren Jahren beobachtet, dass Blüten angebohrt waren, die dann vertrockneten und keinen Samen ergaben. Erst in diesem Jahr habe ich erfahren, dass das Bohrloch nicht ein Zeichen für eine Raupe in der Blüte ist, sondern ein Zeichen dafür, dass die Raupe die Blüte schon wieder verlassen hat. Daraufhin habe ich nach angebohrten Blüten und versiegelten Blüten weiter oben am Stängel geschaut. Und siehe da, heute habe eine Blüte geöffnet und die Raupe gefunden. Es handelt sich um Eupithecia pyreneata, den Gelbfinderhut-Blütenspanner. Bei einer zweiten Art, Endothenia lapideana, die auch auf Gelben Fingerhut als Raupenwirtspflanze angewiesen ist, frisst nämlich die Raupe an Stängel und Wurzel des Gelben Fingerhutes. Joachim Asal hat E. pyreneata bestätigt. Damit ist die jahrelange Frage, wer den Fingerhut anbohrt, geklärt.

Eupithecia pyreneata (Gelbfingerhut-Blütenspanner)

So sieht der hübsche kleine Falter aus. Beim Falter kann man weder am Bild, noch durch Genitaluntersuchung herausfinden, ob es sich um den Gelbfingerhut-, den Rotfingerhut- oder den Leinkraut-Blütenspanner (Eupithecia pyreneata/pulchellata/linariata) handelt, wie mir J. Asal versicherte. Das geht nur mit der Raupe in der Blüte der Futterpflanze.

54. Falter: Großer Kohlweißling — Pieris brassicae

Wir hatten es schon vermutet, heute ist es durch Foto belegt. Es gibt im Urseetal den Großen Kohlweißling – Pieris brassicae.

großer Kolhweißling -  Pieris brassicae
großer Kolhweißling – Pieris brassicae

Der Falter ist nicht gefährdet, aber da er sehr selten geworden ist, sollte er unbedingt beschützt werden.

Kurzschwänzige Bläuling — Cupido argiades — 53. Falterart im Urseetal

Wir hatten ihn schon im Mai in Kappel oberhalb der Gutach beobachtet. Nun auch im Urseetal. DieserFalter kommt eigentlich hier nicht vor, er ist jedenfalls noch nie in Lenzkirch und Umgebung gesehen worden. Daher ist die Tatsache von zwei Fundmeldung kurz hintereinander eine große Überraschung. Zwar ist das Foto nicht ganz scharf, aber die Färbung ist eindeutig und der kurze Schwanz ist auch abgebildet.

Cupido argiades -- Kurzschwänzuger Bläuling
Cupido argiades — Kurzschwänzuger Bläuling

Weibchen des Kurzschänzigen Bläulings -- Cupido argiades
Weibchen des Kurzschänzigen Bläulings — Cupido argiades

Der Falter steht auf der Rote Liste als besonders gefährdet.

Er vermehrt sich angeblich und weitet sein Verbreitungsgebiet aus. Es ist sehr befriedigend, das mit zu dokumentieren.

Schlingnatter (Coronella austriaca)

Jetzt ist es dokumentiert: Im Urseetal gibt es neben den Kreuzottern auch weiterhin die Schlingnatter (Coronelle austriaca).

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Schlingnatter – Coronelle austriaca – 2012-07-24 Urseetal

Dieses ungiftige, wärmeliebende Tier bevorzugt die sonnenbeschienenen Schutthalden im Urseetal. Die Art ist von der EU in die Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Richtlinie aufgenommen und streng geschützt, auch außerhalb von ausgewiesenen Schutzräumen. Im Urseetal ist sie schon früher beobachtet worden und steht in der Artenliste der NSG-Beschreibung.

Wir freuen uns sehr über diesen Fund.

zur Ergänzung:

Am 9.8.2012 gelangen weitere Bilder (dieses Tier war insgesamt etwa 35 bis 40 cm lang):

Schlingnatter - Coronelle austriaca - 20120809
Schlingnatter – Coronelle austriaca – 20120809 – Ch. Kleine (durch Klicken ins Bild vergrößern)

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Schlingnatter – Coronelle austriaca – 20120809

Hier ist das Würfelmuster, das vom Kopf aus erst parallel angeordnet ist, ab der neunten Reihe aber versetzt ist, deutlich zu sehen. Eine runde Pupille, ein dunkler Streifen unter dem Auge, der nach hinten unterbrochen wird, sind ebenfalls zu erkennen. Die dunkle Färbung der Kopfoberseite und die großen Platten dort sind alle charakteristisch.

Jubiläum: Die 50. Tagfalterart im Urseetal

Es gibt einen Grund zu Feiern: Heute wurde die 50. Tagfalter-Art im Urseetal fotografiert: Die Ehre gebührt dem Ulmen-Zipfelfalter (Satyrium W album), der auch bei dem relativ schlechten Bild durch das weiße W auf der Hinterflügel-Unterseite charakterisiert werden kann.

Ulmenzipfelfalter 22. Juli 2012 Urseetal
Ulmenzipfelfalter 22. Juli 2012 Urseetal

Der Falter saß ganz ruhig am Waldweidenröschen und wurde erst bei Rückwärtsblicken entdeckt. Der erste Eindruck, dass es sich um den Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae) handele, den wir schon vor zwei Jahren im Urseetal fotografiert haben, bestätigte sich nicht, T.betulae hat zwei weiße Punkt-Strichreihen auf dem Hinterflügel. Außerdem ist die Punktreihe mit orange und schwarz eindeutiges Merkmal.

Der Falter ist auf der aktuellen Roten Liste BW (2008) im Schwarzwald mit gefährdet eingestuft und wie alle Tagfalter durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt.

 

 

Schwarze Heidelibelle – Sympetrum danae

Heute konnten wir die nächste Libellenart im Urseetal beobachten: die schwarze Heidelibelle, die nicht in der Artenliste des Urseetals beschrieben ist. Es waren zwei Männchen da, von denen das eine sich immer wieder auf die Seerosenblattränder niederließ, während das zweite auf den (warmen) Steinen am Teichrand saß.

Schwarze Heidelibelle - Sympetrum danae
Schwarze Heidelibelle – Sympetrum danae

 

Schwarze Heidelibelle - Sympetrum danae
Schwarze Heidelibelle – Sympetrum danae x2

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Schwarze Heidelibelle

Der Gefährdungsstatus von Sympetrum danae ist unsicher, besonders geschützt ist sie, wie alle Libellen in Deutschland.

 

Das Weibchen ist ziemlich anders gefärbt:

Sympetrum_flaveolum-1 Sympetrum_flaveolum-2

Ausflug im Hinterzartener Moor

Am Samstag, den 30. Juli 2011, trafen sich 14 Interessierte zu einer Exkursion ins Hinterzartener Moor. Siegfried Kognitzki (SK) von der NABU-Gruppe und Sprecher des LNV Hochschwarzwald führte die Teilnehmer.

Nach einer Einführung zu Entstehung eines Moores und den Voraussetzungen, damit überhaupt ein Moor entstehen kann, zeigte SK ganz konkret die Gliederung eines Moores und seiner Umgebung. Die charakteristischen Moorpflanzen und einige der im Moor lebenden Tiere wurden beim Rundgang vorgestellt. Wegen der noch kalten Witterung waren vor allem die Insekten nicht aktiv. Nur eine Libelle unbekannter Art wurde gesehen. Die vielen Grasfroschlarven sind nicht richtig spezifisch für das Moor. Neben dem Bohlenweg wurden aber Moorpflanzen entdeckt: Rauschbeere, Sumpfblutauge (verblüht), Fieberklee, Rosmarinheide und vor allem die Torfmoose. Auf die Unterschiede der Moorkiefer (Spirke; Pinus mugo spp. uncinata) im Vergleich zur Waldkiefer (Pinus sylvestris), von Hängebirken und Moorbirken und von der Moorweide zu anderen Weidenarten wies SK hin.

Auf dem weiteren Weg um das Moor herum wurden dann vor allem verschiedene Heuschrecken identifiziert. Auch ein einsamer Wachtelweizenscheckenfalter (Melitaea athalia) wurde zum Schluss noch beobachtet. Der Nachmittag war zwar nach langen Regentagen vom Wetter begünstigt, aber Ende Juli hätte es eigentlich viel wärmer sein können. Nach dreieinhalb Stunden im Moor lief man über den Winterhaltenweg zurück zum Bahnhof Hinterzarten. Die Teilnehmer, die nicht nur aus dem Schwarzwald kamen, bedankten sich ganz herzlich für den informativen Ausflug.

NSG ohne Fichten?

Nachdem schon im Frühjahr rund um das Moor Fichten entfernt worden waren, wird seit etwa 10 Tagen der Fichtenwald im NSG als Kahlschlag entfernt. Um die ehemalige Deponie herum werden alle Fichten geschlagen, der Talgrund wird so auch von der Raitenbucherstrasse her einsehbar. Heute am Freitag Nachmittag sind fast alle Fichten geschlagen, jetzt wird noch aufgeräumt.

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Blick von der Strasse nach Raitenbucher in das Moor, rechts der Ursee, am linken Bildrand der Kahlschlag (Klick auf das Bild öffnet eine Vergrößerung)

Da der Boden im Kahlschlag auch zum Moor gehört, können die schweren Forstmaschinen nur vom Rand her eingesetzt werden. Daher werden alle Bäume von Hand gefällt, mit Ketten an den Rand gezogen und dort entastet und passend gesägt.

Forstmaschinen werden nur vom Rand her eingesetzt, die Arbeit im Wald (ehem. Wald) ist Handarbeit, die Kettensäge ist dabei ein Handwerkzeug.
Forstmaschinen werden nur vom Rand her eingesetzt, die Arbeit im Wald (ehem. Wald) ist Handarbeit, die Kettensäge ist dabei ein Handwerkzeug.

Von Seiten des Regierungspräsidiums und der Forstverwaltung ist keine Neuanpflanzung geplant. Der Abschnitt bleibt sich selbst überlassen.

Damit ist ein weiterer Punkt, den der AK Ursee im Kulturlandschaftsprojekt gewünscht hatte, durchgeführt worden.

Manfred G. Haderer hat am Mittwoch dieser Woche einen Artikel in der Badischen Zeitung dazu geschrieben.

Goldglänzender Laufkäfer

Heute lief mir dieser wunderschöne (und geschützte) Käfer (Carabus auronitens) über die Strasse. Vom Goldlaufkäfer (Carabus auratus) unterscheidet er sich dadurch, dass bei C.auratus 1. die ersten vier Fühlerglieder – und nicht wie hier nur das erste – rot sind und 2. die Rippen der Hinterflügel grüngolden gefärbt und nicht schwarz wie hier. Der Käfer frisst Schnecken, Würmer und Insekten, bis zum 1,5fachen seines eigenen Körpergewichtes pro Tag. C. auronitens ist wie alle Carabus-Laufkäfer geschützt.

Goldglänzender Laufkäfer - Carabus auronitens
Goldglänzender Laufkäfer – Carabus auronitens

Widderchen-Pas-de-deux

Trotz des ziemlich trüben und kühlen Wetters heute am 15. Juli fand sich dieses Paar mittags im Urseetal. Die normale Färbung ist schwarz und rot wie beim rechten Tier, das linke ist schon länger gepflogen und hat seine Farbe verloren: Am wahrscheinlichsten ist Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae).

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Heidelbeer-Palpen-(Blatt-)spanner

Ein Heidelbeer-Palpenspanner (Hydriomena furcata) ist uns zugeflogen:

 

Hydriomena_furcata_IMGP9323 Hydriomena_furcata_IMGP9326Weitere Bilder bei http://www.pyrgus.de/Hydriomena_furcata.html und im Lepiforum. Offensichtlich nicht gefährdet, lebt an Heidelbeeren und Weiden.

Faltertag!

Logo Zweimal Großer Schillerfalter, Tagpfauenaugen, mehrfach Kaisermantel, Kleiner Feuerfalter häufig, Schachbrett häufig, weitere Bläulinge, Weißbindige Mohrenfalter häufig, mehrere Zitronenfalter, mehrere C-Falter und schließlich den 1. Schwalbenschwanz (Papilio machaon) in diesem Jahr. Alles auf der Runde um den Ursee.

Was deutlich weniger geworden ist, ist der Kleine Fuchs. Da ist offensichtlich eine Generation am Ende.

Und schließlich noch im Wald eine Türkenbundlilie fotographiert, mit gleichem Standort wie im letzten Jahr.

    Türkenbund - Lilium martagon
Türkenbund – Lilium martagon

Zweigestreifte Quelljungfer

Beim Tagfalterfotografieren heute die größte deutsche Libellenart aufgenommen (Libellula/Cordulegaster boltonii). Lebt vor allem in sauberen Gebirgsbächen. Die Art ist durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt; in Baden-Württemberg aber noch nicht gefährdet. Libellula_boltoni_imgp9317

Großer Schillerfalter

Logo Heute neben Admiral (Vanessa atalanta), Tagpfauenauge (Nymphalis io) und Kleinem Fuchs (Nymphalis urticae) im Urseetal den Großen Schillerfalter (Apatura iris; 1. Lebendfoto) fotografiert.

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Der Falter wird relativ selten beobachtet, da er meistens in den Wipfeln der Bäume fliegt; dieser stand wohl auf Hundekot. Charakteristisch als Unterschied zum kleinen Schillerfalter ist a) das Fehlen eines Augenfleckes auf der Vorderflügel-Oberseite und b) die deutlich rötliche Färbung auf der Hinterflügel-Unterseite sowie c) die Zacke in der weißen Binde dort. Nach der Bundes-Artenschutz-Verordnung besonders beschützt, in Baden-Württemberg eine Art der Vorwarnliste (Teil der Roten Liste)

Leuchtkäfer!

Seit einigen Wochen beobachten wir immer wieder Leuchtkäfer bei unseren Abendspaziergängen. Ein Foto können wir noch nicht bieten. Es sind wohl die Weibchen des Große Johannisglühwürmchen (Lampyris noctiluca), da deutlich zwei Streifen und eine Punktreihe erkennbar sind, wie Sie in der Wikipedia beschrieben werden. In früheren Jahren haben wir gelegentlich mal ein Glühwürmchen, meistens jedoch keins gesehen, in diesem Jahr dagegen bis zu drei Tieren an einem Abend und das schon über mehrere Wochen hinweg.

Nach einer Webseite der Uni Jena wird Licht unterschiedlicher Wellenlänge ausgestrahlt, was die fast weiße Farbe des Lichtes erklären kann.

In der Roten Liste oder der Bundesartenschutzverordnung ist dieser Käfer nicht aufzufinden.

Amphibienexkursion und Vortrag

Am Dienstag, den 5. Juli, trafen sich etwa 12 Teilnehmer mit Klemens Fritz, Naturschutzbeautragter im Landratsamt Emmendingen und ausgewiesener Spezialist für die heimischen Amphibien, um am Windgefällweiher nach Fröschen, Kröten und Molchen zu schauen. Da abends noch ein Vortrag von Klemens Fritz in Schluchsee stattfand, hatte Siegfried Kognitzki schon in der Vorbereitung einige Kaulquappen und Molchlarven gekeschert, so dass den Teilnehmern ein eigenes Suchen erspart blieb.

(Klemens Fritz hat den Tieren auf den Bildern ihren Namen gegeben (wo das Foto es zuließ), Klicken auf das Bild öffnet (evtl.) eine größeres Bild; diese Galerie von 11 Bildern ist nur mit aktiviertem Javascript sichtbar).

 

Bei seinem Vortrag am Abend stellte Klemens Fritz die heimischen Arten vor, wie sie in Baden-Württemberg angetroffen werden können: Hauptarten, nicht nur am Windgfällweiher, sondern fast überall im Hochschwarzwald sind: Grasfrosch, Erdkröte, Berg- und Fadenmolch. Alle anderen Arten sind im Hochschwarzwald nur noch an einigen Fundstellen vertreten, wobei dabei aber immer wieder Überraschungen der positiven wie der negativen Art auftreten. Besonders beeindruckend war in seinem Vortrag die Tatsache, dass Herr Fritz immer wieder die Rufe der vorgestellten Arten imitieren konnte.

Als ein Fazit stellt sich dar, dass der Amphibienschutz, sei er vorbeugend oder begleitend, notwendig ist, um hier nicht nur die Artenvielfalt, sondern für die Hauptarten den Individuenreichtum zu erhalten. Das Erdkrötenvorkommen am Windgfälltweiher ist eines der bedeutendsten in Baden-Württemberg, nicht zuletzt durch den unermüdlichen Einsatz der örtlichen NABU-Gruppe.

Wenn deren Arbeit vor Ort und in dem Bürokratieprozess durch den Bau der neuen ortsfesten Tunnel und Leitsysteme gewürdigt worden ist, kann man das nicht genügend loben. Hätten sich all diejenigen, die sich so heftig dieser Baumaßnahme widersetzt haben, persönlich um die Erstellung der Krötenzäune und das Herübertragen der Tiere, zuerst Richtung Weiher und später Richtung Wald, kümmern müssen, sind wir sicher, dass auch sie die Maßnahmen begrüßt hätten. Dass die Zahlen der Bausumme auch in der Presse aufgebauscht wurden, ist eine traurige Realität. Wenn der Bürgermeistersprengel behaupten kann, dass die Gelder besser für Kindergärten und andere soziale Einrichtungen hätte verwendet werden sollen, zeigt sich entweder eine erstaunliche Unbedarftheit mit der Finanzbürokratie und den unterschiedlichen Töpfen dort, die Mittel stammen aus dem 2. Konjunkturprogramm für den Straßenbau und dort aus dem Topf für Biotopvernetzungen an Bundesfernstraßen, oder es handelt sich um eine populistische Äußerung, um den “Volkszorn” aufzunehmen, beides jenseits von Gut und Böse und vermutlich wider besseres Wissen und Gewissen. Hier liegt der wirkliche Skandal dieser glücklicherweise abgeschlossenen Maßnahme. Dass der neue Fahrradweg gut angenommen worden ist, konnte gestern nachmittag ebenfalls festgestellt werden.

Perlmutterfalter

Heute am Sonntag Nachmittag am Naturschutzgebiet fünf verschiedene Perlmutterfalter fotografiert: Kaisermantel (Argynnis paphia), Großer Perlmutterfalter (Argynnis aglaja), Braunfleckiger Perlmutterfalter (Boloria selene), Mädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino) und Natterwurz-Perlmutterfalter (Boloria titania). Dagegen sind die Bläulinge aktuell fast verschwunden, nachdem die Wiesen im Urseetal innerhalb von einer Woche vollständig mit (soweit ich es sehen kann) einer Ausnahme gemäht wurden. Im Garten fand sich aber immerhin am Thymian ein Weibchen vom Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe).

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