Ptilophora plumigera

Heute abend im hinteren Urseetal waren über 100 Ptilophora plumigera (Haarschuppen-Zahnspinner) Falter am Netz, dazu 1 Erannis defoliaria und 6 Operophtera brumata (Großer und Kleiner Frostspanner)

An gleicher Stelle im Urseetal:
22.11.19: 18 Ptilogon plumigera
23.11.19; 100+
24.11.19: 6
25.11.19: 32

Im Lepiforum habe E. Rennwald und B-O, Bennedsen dazu gemeint, dass mehr als Hundert schon ein sehr seltener Fall ist, der vor allem durch eine reiche Ahornflora verursacht würde.

Poecilocampa populi

Gestern ließ sich diese hübsche Winterglucke abbilden.  Es ist eine Poecilocampa populi – eine Kleine Pappelglucke, die von Mitte Oktober bis in den Dezember hinein fliegt. Der Falter steht nicht in der aktuellen Roten Liste. Er ist vor 80 Jahren zuletzt in Lenzkirch gemeldet worden.

Chesias legatella – Später Ginsterspanner

Ein neuer Spanner mit einer ungewöhnlichen Zeichnng flog gestern ans Netz. Die meisten Spanner haben eine querbetonte Zeichnung, dieser hat eine längsbetonte Zeichnung.  Er steht nicht auf der Roten Liste für Baden-Württemberg.

Über 200 neue Nachtfalter in diesem Jahr 2019 bisher

Seit dem 1.4.2019 haben wir 220 neue Nachtfalter (eingeschlossen Kleinschmetterlinge) neu dokumentiert. Der Vergleich mit dem Buch von Steiner und anderen (Die Nachtfalter Deutschlands) und der Landesdatenbank Baden-Württembergs sind jetzt 50 % der möglichen Spanner (Geometridae)  fotografiert.

Der letzte auffallende Fund war Catocala fraxini (Blaues Ordensband) am 6.10.2019

 

Das ist aber nur der Höhepunkt der diesjährigen Faltersaison. Der Falter ist die größte Eule, die bei uns vorkommt. Er hat eine Spannweite von bis zu 10 cm. ( 9 waagerechte Fäden im Netz sind 1cm). Er ist durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU besonders geschützt. C. fraxini und C. nupta konnten bisher im Urseetal fotografiert werden. Vor dem von mit beschriebenen Fund hat in diesem Jahr schon H. Ulsamer einen C. fraxini aus der Wutachschlucht in Lenzkirch gezeigt.

Larentia clavaria – Malven-Blattspanner

Dusel muss man haben: Als ich die Rollade herablassen will, sitzt außen am Fenster ein Falter. Ich habe ihn versucht zu fotografieren. Er setzte sich aber unter die Terrassendecke, etwas zu weit fürs Macro. Bis ich dann die Belichtung richtig eingestellt hatte, blieb er sitzen und erlaubte mir zwei Fotos. Die App auf waarneming.nl sagt: Larentia clavaria – Malvenblattspanner. Soweit ok. Aber dieser Falter steht auf der Roten Liste von BaWue als “vom Aussterben bedroht”. Als ich noch weitere Fotos schießen wollte, war er trotz Regens wieder verschwunden. 27. September 2019

 

Larentia clavaria
Flugzeit
Die Funde im Schwarzwald für L. clavaria: 2009 und früher in Todtnau durch J. Asal und 2014 durch K. Seckinger in St. Blasien. sonst vor 2000. (Ausschnitt von Insectis Online vom 2.10.2019) Außerhalb der Karte finden sich in BaWue keine aktuellen Funde.

Ein Falter speziell im Hochschwarzwald

Beim Leuchten am Donnerstag im Urseetal habe ich neben anderen einen Falter fotografiert, der auf der Roten Liste Baden-Württembergs mit 1 = vom Aussterben bedroht verzeichnet ist. Vom Weidenpalpenspanner (Hydriomena ruberata) sind in der Landesdatanbank nur wenige Funde im Hochschwarzwald seit dem Jahre 2000 dokumentiert. Laut Erwin Rennwald sind die Funde in Nordbaden-Württemberg fraglich. Ich habe auch erst durchs Lepiforum von der Seltenheit erfahren. Bin natürlich beeindruckt.

Kleinstes Insekt bisher

Nachdem ich gestern den größten je gesehenen Falter vorgestellt habe, hier vom gleichen Abend das kleinste fotografierte Insekt, eine Wiesenschaum-Zikade (Philaenus spumarius), so steht es jedenfalls in der Wikipädie. Andere Zikade, die ich gefunden habe, hatten keine braunen Augen. Neun Fäden senkrecht sind ein Centimeter, das Tier ist also kürzer als in 3 mm und weniger als 1 mm breit.  (Tamron 90mm 1/2.8 Macro freihand, am Licht)

Philaenus spumarius (Wiesenschaumzikade)

Kiefernschwärmer – Sphinx pinastri am Licht

Gestern am Licht hatte ich das große Vergnügen, zum ersten Mal ein Kiefernschwärmer zu beobachten. Das ist ein Mordsbrocken. Im Vergleich dazu waren alle anderen Falter, die ich zuletzt gesehen habe, Zwerge.

Hellgraue Holzeule – Lithophane ornitopus

Am dritten Tag des Köderns gab es eine weitere Eule aus der Unterfamilie Xyleninae: Die Hellgraue Holzeule (Lithophane ornitopus). Diese Eule schlüpft schon im September, hat dann, wenn es ganz kalt wird, Winterruhe und wacht wieder auf, wenn es wärmer wird.

Veränderliche Wintereule – Conistra vaccini

Die folgenden Bilder zeigen, warum die Eule das veränderlich im Namen trägt. Conistra vaccini ist auch als Heidelbeer-Wintereule bekannt.

Agonopterix heracliana- Ein Kleinfalter

Agonopterix heracliana (kein deutscher Name)

Dieser Falter tauchte Anfang Februar bei mir im Zimmer auf. Vom Bild her passte er am besten zu Agonopterix angelicella und als möglichen angelicella habe ich ihn im Lepiforum vorgestellt. Von einem der Depressarini-Fachleute wurde Agonopterix bestätigt, für weitere Aussagen wurde der Falter benötigt. Einige Tage später konnte ich das Tier fangen. Ich habe es dann zur Bestimmung weggeschickt. Es wurde ganz schnell als Agonopterix heracliana identifizert, einer Grasminiermotte aus der Unterfamilie der Depressariinae, der von Juli bis Mai fliegt. Im Hochschwarzwald ist er früher beobachtet worden, aber seit fast 30 Jahren nicht mehr.

Erstes Ködern

Gestern habe ich erstmals Köder benutzt, um Nachtfalter anzulocken. Das hat ganz gut funktioniert, außer dass es mir schnell zu kalt wurde. So habe ich nach sechs Faltern abgebrochen. Zwei Arten konnten bestimmt werden: Heidelbeer-Wintereule (Conistra vaccini) und die Satellit-Wintereule (Eupsilia transversa). Die erste habe ich vorher schon fotografiert, die Satellit-Wintereule ist neu.

Heidelbeer-Wintereule (Conistra vaccini)
Satellit-Wintereule (Eupsilia transversa)