In diesem Jahr geht die Faltersaison bis zum 11.11.2015 (Hoppeditz Erwachen!) . Ein
Taubenschänzchen flog noch in unsere Wohnung undein Feuerfalter war noch auf der fast letzten Ringelblume.
Wir hatten ihn schon im Mai in Kappel oberhalb der Gutach beobachtet. Nun auch im Urseetal. DieserFalter kommt eigentlich hier nicht vor, er ist jedenfalls noch nie in Lenzkirch und Umgebung gesehen worden. Daher ist die Tatsache von zwei Fundmeldung kurz hintereinander eine große Überraschung. Zwar ist das Foto nicht ganz scharf, aber die Färbung ist eindeutig und der kurze Schwanz ist auch abgebildet.
Der Falter steht auf der Rote Liste als besonders gefährdet.
Er vermehrt sich angeblich und weitet sein Verbreitungsgebiet aus. Es ist sehr befriedigend, das mit zu dokumentieren.
Beim Spaziergang am Moor heute nachmittag haben wir erfreuliches beobachtet: Die Raupen vom Kleinen Nachtpfauenauge haben wir noch nie gesehen, genauso wie den Brennnessel-Zünsler. Außerdem konnten wir diesem Jahr den ersten Lilagold-Feuerfalter finden.
Die Raupen sitzen auf Mädesüß, das es ja im Urseetal in großen Mengen gibt.
Dieser kleine Nachtfalter hing bei viel Wind an dem kleinen Halm und wurde hin und her geschüttelt.
Die Falterschwergewichte, die sich paarten, waren schwer aktiv. Während man bei anderen Faltern meistens keine Bewegung sieht, zerrte hier das Männchen das Weibchen die ganze Zeit hinter sich her. Das war ein Geschiebe und Gezerre, mal flatterte das Männchen, mal das Weibchen, das sie beide gemeinsam am Klee saugen, war nur die kürzeste Zeit. Viel Spass beim Zugucken!
Beim Beobachten vom Hochmoor-Perlmutterfalter (wenigstens 6 Exemplare) saß auf einmal ein Bläuling bei uns. Das Foto zeigte eindeutig, dass es sich nicht um den Hauhechel-Bläuling handelte. Das Lepiforum.de bestätigte, es ist Pseudophilotes baton, der Westliche Quendel-Bläuling.
Dieser Falter ist seit Beginn der Aufzeichnungen nie in Lenzkirch gefunden worden, er steht auch nicht im Invertar des Ursee-Naturschutzgebietes. Er ist besonders geschützt laut Bundesartenschutzverordnung und gilt als stark gefährdet nach der Roten Liste. Die nächsten Funde waren 2011 in Titisee-Neustadt, 2004 in Feldberg und 2010 in St. Blasien. Also etwas ganz besonderes.
Oberseite (Foto von Sigi Kognitzki)
Zum Verleich einen Hauhechelbläuling:
Dieser Falter hat einen weißen “Wisch” auf der Unterseite des Hinterflügels (und keine schwarzen Flecken auf der Vorderflügeloberseite).
2011 haben wir ihn schon mal gesehen. Heute war er wieder da, als erster Perlmutterfalter am Urseemoor. Dieser Falter galt laut Ebert als extrem bedroht. Deshalb ist es umso erfreulicher, wenn er gefunden wird. Er ist an die Anwesenheit der Gemeinen Moosbeere gebunden, an der er seine Eier ablegt.
Beim Spaziergang heute morgen haben wir einen Dickkopffalter fotografiert, den wir noch nie gesehen haben.
Bestätigt wurde im Lepiforum.de, dass es sich tatsächlich um den im Schwarzwald seltenen Gelbwürfeligen Dickkopffalter – Carterocephalus palaemon handelt.
Zuletzt wurde der Falter von Stefan Hafner im Jahre 1999 in Lenzkirch beobachtet, sonst gibt es Funde in Ühlingen, Todtnau, Löffingen.
Der Sturm am Abend des 13. Mai hat auch in Lenzkirch eine Schneise der Verwüstung hinterlassen: Die Cyriakkapelle ist nur deshalb von Schäden verschont geblieben, weil die Bäume nicht in “Fahrtrichtung” des Sturmes gefallen sind, sondern nach Nordwesten. Viele Bäume sind einfach in drei Meter Höhe genickt.
Der Tornado (?) hat eine Schneise vom Feldberg, an Fischbach vorbei, an Lenzkirch vorbei, bis neben Bonndorf gezogen. Wir im Urseetal sind etwa 500 m von der betroffenen Stelle entfernt, aber die Cyriakkapelle war mittendrin, und die Häuser in der Schwende waren in unmittelbarer Nähe. Bonndorf hat der Tornado um 200 m verschont. Puh, gefährlich.
Im Urseetal sieht es allerdings nicht besser aus als in der Schwende:
Heute habe ich dieses Tier gefunden. Ich habe in Diptera.info nach dem Namen gefragt. Mit den weißen Streifen auf dem Fühlern sieht es fast so aus, das Tier sei an den Fühlern verletzt und die Fühler seien mit Verbandstoff verbunden :).
Edit: Es handelt sich um eine Schlupfwespe. Kein deutscher Name. Verwechslung möglich
Noch blühen im Urseetal nur die Weiden und Haselsträucher. Einige Löwenzahn heben auch schon die Blüten zum Himmel. Dafür blühen im Garten Tulpen, Schlüsselblumen, Narzissen, Hyazinthen und Verwandte. Die Obstbäume sind die Vorreiter, Birne und Pflaume zuerst. Fast am Blühen sind Kirsche, Sauerkirsche und Apfel.
Heute mit dem Fahrrad den Aktionskreis ausgeweitet. Bei mäßigen Temperaturen flog kein Falter, dafür einige Blumen fotografiert:
Märzenbecher, Waldprimel, Buschwindröschen, Weiße und Rote Pestwurz:
Der späte Wintereinbruch hat bewirkt, dass uns eine ganzes Vogelheer besuchte, Dompfaff-Männchen in bis zu 5facher Ausführung gemeinsam mit den Weibchen, Zeisige , Bergfinken, Rotkehlchen, Amsel und dann noch die üblichen Meisen, Kohl- und Blaumeisen, Schwanzmeise, Haubenmeise. Die Bilder sind nicht alle höchste Qualität, weil schlechte Beleuchtung.