Der späte Wintereinbruch hat bewirkt, dass uns eine ganzes Vogelheer besuchte, Dompfaff-Männchen in bis zu 5facher Ausführung gemeinsam mit den Weibchen, Zeisige , Bergfinken, Rotkehlchen, Amsel und dann noch die üblichen Meisen, Kohl- und Blaumeisen, Schwanzmeise, Haubenmeise. Die Bilder sind nicht alle höchste Qualität, weil schlechte Beleuchtung.
Dieser Amsel-große Vogel ließ sich heute aus 50 m Entfernung fotographieren. Auffällig der schwarze lange Schwanz. Ein Würger, aber nicht der Neuntöter, der auch im Urseetal heimisch ist, sondern ein Raubwürger, von dem nur insgesamt 30 Brutpaare in Baden-Württemberg bekannt sind (Stand der Roten Liste 2004); andere Würger sind Zugvögel und jetzt nicht im Lande, dadurch vereinfacht sich die Bestimmung. Der Raubwürger ist ein sehr seltener Vogel. Er kommt fast in ganz Europta und in Sibieren vor, aber in Baden-Württemberg ist er extrem selten. Wir lassen einfach die Rote Liste sprechen (Kursiv und grau : Angaben aus der Legende der Roten Liste; Quelle: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/50139/rote_liste_brutvogelarten.pdf)
(Auszug aus der Roten Liste der Brutvögel Baden-Württemberg 2004)
Gestern am 20. Januar zum ersten Mal seit langer Zeit wieder eine Wasseramsel (Cinclus cinclus) beobachtet. Obwohl der Bach wochenlang ausgetrocknet war und danach reißend und übervoll wurde, hält sich dieser Vogel im Winter über am Urseebach. Frühere Bilder gibt es hier.
Heute nachmittag führte Peter Simon aus Titisee-Neustadt eine Gruppe von Interessierten auf eine Schmetterlingsexkursion entlang des Bähnleradweges in Kappel und zur ehemaligen Kiesgrube. Im Unterschied zu früheren Jahren wurden diesmal einige Schmetterlinge gefangen und konnten danach eindeutig bestimmt werden: Gerade bei den verschiedenen Perlmutterfaltern erwies sich die Methode als günstig: Es wurden, Silberfleck-Perlmutterfalter (Boloria euphorsyne), Randring-Perlmutterfalter (Boloria eunomia), Natterwurz-Perlmutterfalter (Boloria titania) und der Mädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino) bestimmt. Dazu wurden die häufigeren Arten Kleiner Fuchs, Schornsteinfeger, Kleines Wiesenvögelchen gezeigt. Bei den Mohrenfaltern flog der Gelbbindige Mohrenfalter (Erebia meolans). Bei schönstem Wetter gelang man zur Kiesgrube, wo in diesem Jahr noch keine Rinder weideten (Zum Glück). Dort waren zahlreiche Männchen und Weibchen des Hauhechelbläulings (Polyommatus icarus) zu finden.
Gebannt verfolgten die Teilnehmer immer wieder die Schwarzen (obere Bilder) und Roten (untere Bilder), die über dem Gutachtal kreisten.
Peter Simon wusste mit seinem Wissen über Lebensweise und Bedrohung der Schmetterlinge die Teilnehmer zu beeindrucken. Er konnte aber auch einige wunderschöne Pflanzen vorführen, Rote und Violette Akelei und (wenn auch wegen eines Wildschweinüberfalls von über 100 auf 1 Pflanze reduziert) die Orchideen in der Kiesgrube. Erschöpft nach dem langen und heißen Nachmittag, aber mit vielen neuen Informationen dankten ihm die Teilnehmer ganz herzlich.
Wir hatten es ja schon vermutet, jetzt ist es offensichtlich: Kolkraben im Urseetal. Vier Krähenvögel im Luftkampf beobachtet, drei davon deutlich kleiner als der vierte Vogel, der dann auch noch mit einem tiefen Kroa ruft. Bisherige Rufe von Kolkraben in der Wutachschlucht, in Raitenbuch und im Urseetal beim Abzweig zum Möslehof wahrgenommen, aber nie einen Vogel gesehen. Heute dann am späten Nachmittag den Luftkampf beobachtet. Toll!
Bei schönsten, aber frostigen Wetter ließen sich die Wasseramsel und eine Stelze mit gelber Unterseite photographieren, die sich aufgrund der schwarzen Kehle als Bergstelze (Motacilla cinerea) ansprechen ließ.
Heute am Urseebach zwei Wasseramseln als Paar beobachtet, die immer wieder als Paar weitergepflogen sind, wobei das eine Tier fröhlich gezwitschert hat