Gestern am Licht hatte ich das große Vergnügen, zum ersten Mal ein Kiefernschwärmer zu beobachten. Das ist ein Mordsbrocken. Im Vergleich dazu waren alle anderen Falter, die ich zuletzt gesehen habe, Zwerge.
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Maikäfer in Lenzkirch
Gestern gab es am Licht im Urseetal etwas ganz überraschendes: Maikäfer. Ich habe in 25 Jahren Wohnen in Lenzkirch noch keinen gesehen. Einfach schön!


Neue Falter im Urseetal
Die Sammlung von Falter im Urseetal wird größer: Nicht bei den Tagfaltern, aber bei den Nachtfaltern und den Kleinschmetterlingen.
Nachtfalter: Die Raupe der Graue Felsflur-Staubeule (Hoplodrina respersa), eine Rotbraune Frühlingseule (Cerastis rubicosa), ein Frühlingskreuzflügel (Alsophila aescularia), Graugelber Breitflügelspanner (Agriopis marginaria), Hellgrauer Lappenspanner (Trichopteryx carpinata), ein Ringfleck-Rindenspanner (Cleora cinctaria), Großer Berberitzenspanner (Hydria cervinalis).
Kleinschmetterlinge: Buchenmotte (Diurnea fagella), Depressaria chaerophylli, Pyrausta despicata, Cydia strobella.
Winterfalter
Diurnea fagella Lithophane ornithopus Conistra vaccini Dahlica triquetrella Agonopterix heracliana Eupsilia transversa Ptilophora plumigera Operophtera brumata
Wo ich in den letzten Jahren immer davon gesprochen habe, die Faltersaison sei eröffnet, kann ich das dieses Jahr guten Gewissens nicht mehr behaupten. Die Faltersaison war nämlich nie zu Ende.
Alle Schmetterlinge überwintern, einige als Ei, als Raupe wie der Sackträger (Dahlica triquetrella) oder als Puppe, einige als Falter. Andere leben als Falter zur Winterzeit: Ptilophora plumigera und Operophtera brumata. Wenige Falter leben tatsächlich als Falter im Winter und auch danach: Zum Bespiel die Eulen Lithophane ornithopus, Conistra vaccini und Epsilia transversa. Wie sie das machen, weiß ich nicht. Tatsächlich müssen sie u.a. verhindern, dass die Hämolymphe, das “Blut” der Schmetterlinge einfriert, kristallisiert und dadurch die Gefäße sprengt. Beim Zitronenfalter weiß man, dass er ein Anti-Freezing-Protein besitzt, das dieses Gefrieren verhindert. Von anderen Faltern hat man (oder ich) keine Ahnung, ob sie es genauso machen.
Selbst die Tagfalter vom März sind mit einer Ausnahme alles Falter, die schon im letzten Jahr geschlüpft sind: Trauermantel, Großer und Kleiner Fuchs, Admiral, Tagpfauenauge, Zitronenfalter.
Der erste Falter, der in diesem Jahr geschlüpft ist, ist der Aurorafalter, der sich aber bis jetzt noch nicht in Pose gesetzt hat, um fotografiert zu werden. Allerdings ist weder die Knoblauchrauke, noch das Wiesenschaumkraut weit genug gewachsen und aufgeblüht, um als Sitzplatz zu dienen. Das Birkenjungferkind habe ich leider in diesem Jahr noch nicht finden können, nur vor einem Jahr. Das ist ein Falter der schon im Februar aus der Raupe schlüpfen kann, wenn es warm genug ist. Auch die Buchenmotte (Diurnea fagella) ist so ein früh schlüpfender Falter.
Die Grasminiermotte Agonopterix heracliana, die im Frühjahr aufeinmal im Zimmer auftauchte, wartet unter der Birkenrinde auf den Frühling. Als das Birkenholz vom kalten Holzschopf in die Wohnung getragen wurde, “erwachte” sie aus ihrer Winterstarre und flog durchs Zimmer.
Mächtig viel Aktivität im Urseetal
Heute habe ich den Großen Fuchs, den ich im letzten Jahr zum ersten Mal beobachtet habe, bestätigen können. Dazu kam das erste Bild in diesem Jahr vom C-Falter und vom Zitronenfalter, gesehen hatte ich sie schon vorher. Trauermäntel und Kleine Füchse gehören in diesem Jahr zu den Faltern, die man immer findet, genauso wie das Tagpfauenauge.
Diurnea fagella – Buchenmotte

Dieses Tier saß heute mittag an der Hauswand. Wegen der Flugzeit und der Färbung gibt es wenig Alternativen
Falterbuch fertig

Das Buch Falter in Lenzkirch ist fertig gedruckt und wird in den nächsten Tagen an die Bestellern ausgeliefert. Wer sich dafür interessiert, schreibt an Bernhard Kleine. Es sind über 300 Falter geworden mit 67 Tagfaltern,163 Nachtfalter und 76 Kleinschmetterlingen; über 400 Farbbilder von Faltern und Raupen auf 224 Seiten.
Der Frühling kommt

Ködern am Baum
Man muss gar keine Schnüre präparieren, man kann auch direkt den Baum anpinseln. Alle Satellit-Wintereule.

Falter in Lenzkirch – Beobachtung aus Urseetal und Kappel
Bernhard Kleine hat ein Buch herausgebracht, in dem er seine Bilder von 304 Faltern vorstellt. Das Buch kann mit dieser ausgedruckten Datei bestellt werden. Das Buch wird als Loseblatt-Sammlung im Din A5-Ordner erscheinen. Eine Probeexemplar kann im Café Wiest in Lenzkirch angeschaut werden. Ein Manuskript des Buches kann auch hier eingesehen werden. Der Ausdruck, auch zu privaten Zwecken, ist ohne vorige Zustimmung des Autors eine Verletzung des Urheberrechtes. Zur Zeit läuft noch die Subskription, bei der das Buch zu einem ermäßigten Preis bezogen werden kann.
Hellgraue Holzeule – Lithophane ornitopus
Am dritten Tag des Köderns gab es eine weitere Eule aus der Unterfamilie Xyleninae: Die Hellgraue Holzeule (Lithophane ornitopus). Diese Eule schlüpft schon im September, hat dann, wenn es ganz kalt wird, Winterruhe und wacht wieder auf, wenn es wärmer wird.


Veränderliche Wintereule – Conistra vaccini
Die folgenden Bilder zeigen, warum die Eule das veränderlich im Namen trägt. Conistra vaccini ist auch als Heidelbeer-Wintereule bekannt.
Agonopterix heracliana- Ein Kleinfalter

Dieser Falter tauchte Anfang Februar bei mir im Zimmer auf. Vom Bild her passte er am besten zu Agonopterix angelicella und als möglichen angelicella habe ich ihn im Lepiforum vorgestellt. Von einem der Depressarini-Fachleute wurde Agonopterix bestätigt, für weitere Aussagen wurde der Falter benötigt. Einige Tage später konnte ich das Tier fangen. Ich habe es dann zur Bestimmung weggeschickt. Es wurde ganz schnell als Agonopterix heracliana identifizert, einer Grasminiermotte aus der Unterfamilie der Depressariinae, der von Juli bis Mai fliegt. Im Hochschwarzwald ist er früher beobachtet worden, aber seit fast 30 Jahren nicht mehr.
Erstes Ködern
Gestern habe ich erstmals Köder benutzt, um Nachtfalter anzulocken. Das hat ganz gut funktioniert, außer dass es mir schnell zu kalt wurde. So habe ich nach sechs Faltern abgebrochen. Zwei Arten konnten bestimmt werden: Heidelbeer-Wintereule (Conistra vaccini) und die Satellit-Wintereule (Eupsilia transversa). Die erste habe ich vorher schon fotografiert, die Satellit-Wintereule ist neu.


Vollmond – sehr nah

Gestern ging der Mond wegen der besonderen Nähe zu Erde sehr groß auf. (mit Stativ, 500 mm Teleobjektiv und Selbstauslöser)
Sackträgerraupen im Februar an der Hauswand
Zwischen dem 14. und 19. Februar 2019 (bei höchstens 10 °C Außentemperatur, aber Sonnen-beschienen) krabbelten bis zu vier Sackträgerraupen (Art unbekannt) an der Hauswand hoch. Man muss schon genau hinschauen, um sie zu sehen. Sie scheinen eher Dreck an der weißen Wand zu sein. Da ich sie aber habe krabbeln sehen, bin ich sicher, dass es sich um Tierchen handelt.




Buch mit über 300 Falter aus Lenzkirch

Zur Zeit bis zum 30.4. 2019 läuft die Subskription für das Buch von Bernhard Kleine Falter in Lenzkirch. Darin werden über 300 Schmetterlinge (Tagfalter, Nachtfalter und Kleinschmetterlinge) vorgestellt, die der Autor vor allem im Urseetal in Lenzkirch fotografiert hat. Das Buch wird als Loseblatt-Sammlung im Din A5-Ordner erscheinen. Eine Probeexemplar kann im Café Wiest in Lenzkirch angeschaut werden. Bestellformulare gibt es dort auch.
Weitere Information erhalten Sie, wenn Sie eine Mail an Bernhard.Kleine(at)gmx.net schreiben.
Eine kleine Rarität

Dieser kleine Falter wurde am 31. Juli 2017 am Haus am Licht fotografiert. Jetzt stellten wir fest, dass es sich um einen Falter handelt, der westlich von Villingen oder Blumberg noch nie identifiziert wurde. Im übrigen Schwarzwald ist er auch bisher nicht bekannt. Im Lepiforum wurde bestätigt, dass es sich um Agonopteryx curvipunctosa handelt.
Dezemberfalter
Auch am 2.Dezember gibt es noch Falter zu beobachten: Ptilophora plumigera (Haarschuppen-Zahnspinner)


Herbstspanner
Sie sind bisher unter dem Radar geflogen, die Spanner, die erst im Herbst fliegen. Darunter sind auch einige Arten, die zu den Schädlingen von Obstbäumen gehören:

Nachdem dieser Falter, der nicht eindeutig identifiziert war, abends in Zimmer geflogen war, kam dieser Olivgrüne Bindenspanner (Chloroclysta siterata) am nächsten Tag ans Licht.



Der Kleine Frostspanner (Operothera brumata) hat flügellose Weibchen, deshalb ist dieser Falter ein Mänchen. Durch Leimbinden kann man im Herbst verhindern, dass die Weibchen an den Stämmen der Obstbäume hochklettern, dadurch kann der Schaden drastisch begrenzen, weil die Weibchen nicht zu Eiablage in den Kronen der Bäume kommen.

